Von August 2014 bis Juli 2015 habe ich in Mosambik gelebt und gearbeitet. Auf diesen Seiten werde ich von einige Eindrücke und Erfahrungen von meinem Freiwilligendienst in Maputo, der Hauptstadt, berichten. Bitte bedenkt, dass lediglich meine persönliche Sicht auf die Dinge hier zu lesen sein wird und dies nicht zu verallgemeinern ist! Es freut mich, dass ihr hier her gefunden habt!

Dienstag, 18. November 2014

Neues aus der Achterbahn und von einem neuen zu Hause.

Hallo ihr Lieben,

schon wieder ist viel passiert, seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe, deshalb will ich auch gleich mit dem Berichten anfangen. Macht euch noch schnell einen Kaffee, Kakao oder Tee, zündet euch eine Kerze an und lasst euch vielleicht etwas neidisch machen, von dem, was ich euch aus dem Süden zu erzählen habe:

Anfangen möchte ich damit, euch einige Neuerungen im Projekt mitzuteilen. In der Woche, als ich euch das letzte mal schrieb, ging es ganz schön auf und ab: Dienstag war ich bereit, alles hinzuwerfen. Ich wollte so schnell es geht ein neues Projekt haben und die letzten Monate hinter mir lassen. Als ich dies am Mittwoch Tia Sandra erzählte, war diese geschockt. Sie hatte nicht damit gerechnet. Wie einige schon wissen, gibt es hier eine Tia, mit der weder ich, noch die Kinder im Projekt klar kommen, da sie vor allem unter ihrer Gewalt sehr leiden müssen. Genau diese Tia wurde, dank Druck meinerseits, am darauf folgenden Samstag gekündigt. Ich war am Sonntag seit langem mal wieder beim Gottesdienst, zu dem ich mir fest vorgenommen hatte, endlich mit meiner Verantwortlichen zu reden. Sie hatte mir meine Entscheidung allerdings schon abgenommen und erzählte mir von der Kündigung. Das konnte doch echt nicht wahr sein, dachte ich. Genau das habe ich mir die ganze Zeit erhofft! Seit diesem Tag an geht die Stimmung im Projekt nur noch bergauf, auch wenn die liebe Carlotta natürlich sauer auf mich ist. Dennoch war es genau der richtige Schritt, den Kindern und letztendlich auch mir zu helfen – immerhin liebe ich die Kinder, finde meine Aufgaben so langsam und fühle mich ab und an wie in einer kleinen Familie, wenn ich vor allem mit den jugendlichen Mädchen tratsche. Ich hoffe, es wird nur noch besser, auch wenn in nächster Zeit erst einmal mehr Arbeit auf mich zukommen wird, da diese Tia trotzdem fehlt. Ein klein wenig stolz bin ich auf mich, dass ich eine so große Veränderung im Projekt beeinflussen und in Gang setzen konnte!

Nun zu dem Part, der euch neidisch machen soll: Ich war in Tofo – der erste Strand, der mir gefällt, aber auch der generell erste Platz in Mosambik, an dem mir klar geworden ist, warum ich dieses Jahr mache. Aber von vorn: Am Mittwoch hieß es für mich und 6 weitere Freiwillige um 05:00 Uhr ab ins Chapa nach Tofo – 500 km und 7-10 Stunden Busfahrt lagen vor uns. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir nach einer mehr oder weniger angenehmen Fahrt unser Ziel, fanden unsere Lodge (direkt am Meer!!!), packten kurz aus und liefen dann zur Tauchschule (Diversity Scuba, wer es googlen möchte) – ja, wir gönnten uns einen Tauchschein, die PADI Open Water Diving License. 4 Tage Wasser standen vor uns im Paradies schlechthin. Nachdem wir noch am Mittwoch alle Formalitäten erledigten, ging es am Donnerstag mit einem ganzen Tag im Raum, vor dem Fernseher, weiter, um zumindest den theoretischen Part so schnell wie möglich hinter uns zu bringen. Am nächsten Tag wurden unsere mehr oder weniger erlernten „Kenntnisse“ im Pool getestet und gefestigt. Am Samstag und Sonntag ging es dann ins Meer – Übungen erledigen und letztendlich auch viele, viele Fische sehen! Die ganze Zeit über war es einfach mal wieder so schön, etwas richtiges und so anderes zu tun zu haben, als nur in Maputo zu gammeln. Ja, auch wenn mein Leben in Maputo immer besser wird, so habe ich genau solch einen Schub so sehr gebraucht. Jeden Abend verbrachte ich im Ort, bei einem Konzert, in einer Baracca oder einfach in der Tauchschule. Es waren so wunderschöne 6 Tage, die ich so schnell nicht vergessen werde! Auch bin ich mir ganz sicher, dass auch der geplante Trip mit meinen Eltern über Silvester nicht der letzte nach Tofo sein wird! Tofo fühlt sich komischerweise wie ein zweites zu Hause hier in Mosambik an, denn als ich gestern Mittag in Junta, dem großen Busbahnhof in Maputo, ausstieg, wurde mir noch einmal besonders bewusst, wie unschön ich diese Stadt wirklich finde. In Tofo hatte ich endlich das Gefühl, angekommen zu sein, ich hatte Zeit, über meine letzten Monate hier nachzudenken und mir Ziele für das restliche Jahr zu setzen. Ich habe es genossen.
Danke Tofo – Ich komme wieder, keine Frage!

So, das war es auch schon wieder. Eigentlich würde ich gern Bilder sprechen lassen, doch aufgrund von Zeitmangel sind leider nicht viele Bilder entstanden. Dennoch versuche ich, euch wenigstens einen kleinen Eindruck von diesem Paradies zu geben.

Da mein Laptopkabel zur Zeit kaputt ist und ich nicht genau weiß, wann ich mir ein neues leisten werde, sieht meine Internetsituation zur Zeit echt bescheiden aus. Geduldet euch bitte, der nächste Eintrag folgt spätestens im nächsten Jahr. Immerhin sind es nur noch 35 Tage bis meine Oldies hier aufkreuzen und auch 2015 ist dann nicht mehr lange hin.

Bis dahin wünsche ich euch allen nur das Allerbeste, dass ich bei bester Gesundheit seid und eure Tage genauso genießt, wie ich es tue. Meldet euch bei mir über meine Handynummer, wenn euch dringende Fragen auf dem Herzen liegen.

Mit einer festen Umarmung und tausend Küssen in die Ferne sende ich euch liebe Grüße!


Eure Anni :)

Zeit nehmen, endlich. Und ankommen.

Der Strand von Tofo.

Unser Ausblick von der Lodge.