Von August 2014 bis Juli 2015 habe ich in Mosambik gelebt und gearbeitet. Auf diesen Seiten werde ich von einige Eindrücke und Erfahrungen von meinem Freiwilligendienst in Maputo, der Hauptstadt, berichten. Bitte bedenkt, dass lediglich meine persönliche Sicht auf die Dinge hier zu lesen sein wird und dies nicht zu verallgemeinern ist! Es freut mich, dass ihr hier her gefunden habt!

Freitag, 29. Januar 2016

Ich packe meinen Koffer...


Hallo ihr Lieben,

Es ist Freitag, der 29.01.2016, die letzte Prüfung ist geschrieben, das erste Semester beendet und gebührend gefeiert worden. Es ist nun 186 Tage her, dass ich wieder in Deutschland bin.
Morgen ist es so weit und ich werde wieder nach Mosambik fliegen. Nur ich? Nein, auch meine Eltern kommen mit, denn auch sie haben sich damals in dieses Land verliebt. Damit ihr einen kleinen Überblick bekommt, werde ich kurz von unseren Reiseplänen erzählen:

1. Reiseabschnitt - Der Norden Mosambiks

Wir fliegen morgen Abend von Düsseldorf über Dubai, Dar-es-Salam nach Pemba, Mosambik. Dort werden wir erst einmal bleiben, ankommen und uns an das Wetter gewöhnen.
Dann geht es weiter auf die Insel Ibo, die zu den Quirimbas gehört. Diese sind auch bekannt als die ,,Karibik Afrikas" und wir sind wahnsinnig gespannt! Historie trifft Traumstrände und eine beeindruckende Unterwasserwelt.
Nach 3 Tagen fahren wir weiter zur Ilha de Mocambique, der ehemaligen Hauptstadt(insel). Auch hier werden wir viele historische Eindrücke gewinnen können.

2. Reiseabschnitt - Maputo, meine Heimat, und der Süden Mosambiks

Nachdem wir es uns 10 Tage lang gut gehen lassen, fliegen wir weiter nach Maputo, meiner zweiten Heimat. Dort werden wir meine Gastfamilie besuchen und das Hauptstadtleben genießen.
Dann geht es weiter nach Vilanculo mit Zwischenstopp in Zavora. Vilanculo liegt vor dem Bazaruto-Archipel, welches wir uns definitiv aus nächster Nähe ansehen wollen!
Zu guter Letzt lassen wir den Urlaub am Strand von Tofo ausklingen - schon an Silvester 2014/2015 waren meine Eltern begeistert davon!
Sie werden dann von dort nach dem gemeinsamen dreiwöchigen Urlaub wieder nach Hause fliegen, während ich zurück fahre nach Maputo. Da meine Semesterferien 5 Wochen lang sind, möchte ich diese auch ausgiebig nutzen.
Ich werde noch ein paar Tage in Maputo bleiben, dann allerdings nach Swaziland und später nach Johannesburg fahren, um von dort ebenfalls wieder nach Deutschland zu fliegen.

Wie ihr seht, ist auch dieses Mal wieder viel geplant! Wir freuen uns sehr auf die Sonne, das erste kühle Bier und darauf, einfach wieder in Mosambik zu sein!

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Zu guter Letzt zeige ich euch, was so alles in meinen Koffer wandert. Es ist noch etwas Platz übrig, aber das wird sich morgen noch mit Geschenken und Mitbringseln der anderen Freiwilligen füllen.

Hier also für euch: ,,Ich packe meinen Koffer und nehme mit......."


Ich wünsche euch einen schönen Februar und freue mich, wenn ihr uns ab und an auf unserer Reise begleiten werdet!

Eure Anni :)

Freitag, 15. Januar 2016

Fernweh und Heimweh.



Es bringt nichts, ich muss wohl wieder ran...

Hallo ihr Lieben,

Ja, ihr habt richtig gesehen: Ein neuer Eintrag. Ich möchte wieder schreiben, habe ich es doch sehr vermisst, meine Worte und Gedanken mit euch zu teilen. Und auch, wenn ich kein Mensch großer Worte bin und des Öfteren lieber vor mir dahin schweige, so kitzeln meine Finger schon seit längerem. Ein halbes Jahr ist es also her, dass ich wieder in Deutschland gelandet bin. Mein erstes Semester als Studentin findet gerade seinen krönenden Abschluss in der allseits beliebten stressigen Klausurenphase und so nebenbei stelle ich mein Leben auf den Kopf. Mit Plänen, Wünschen, großen und auch kleinen Projekten gestalte ich es so bunt, wie ich damals mein tristes Zimmer mit Capulanas dekoriert habe. Und seit letzter Woche hängen auch meine 34qm komplett mit ihnen zu. Ich habe meine Fenster abgedunkelt, trinke ekelig süßen schwarzen Tee, höre mosambikanische Musik und freue mich über jeden Fetzen Portugiesisch, den ich irgendwo zwischen Würzburg und Göttingen im Zug aufschnappen kann. Ich bin gefangen in meiner kleinen Traumwelt, die sich öffnet, sobald ich meine kleine Wohnung betrete und die Tür hinter mir schließe. Ich komme an manchen Tagen nicht raus, weil ich mich so wohl fühle und an manchen Tagen einfach deshalb, weil ich doch so sehr in Erinnerungen schwelge und ganz wehleidig werde. Hunderte Fotos schmücken noch so jedes Stückchen freie Wand und erinnern mich an ein Jahr voller wunderbarer Momente.
Life is a sequence of moments called NOW.

Diese Worte wurden mit der Zeit immer mehr zum Ziel. Mache etwas aus jedem Moment! Denn so, wie ich damals sagte„Ein schlechter Tag in Mosambik ist auch nicht anders als ein schlechter Tag in Deutschland“, so muss ich dies nun anders herum ebenso bestätigen. Und dennoch habe ich da so ein inneres Verlangen. Eine Sehnsucht, Fernweh oder eben doch – HEIMWEH.
Natürlich rede ich auch heute noch mit anderen Personen über mein Jahr in Mosambik, doch ich rede anders. Ich berichte nicht mehr, sondern ich lebe meine Geschichten. Ich erlebe sie in meinem Kopf noch ein zweites, drittes, zehntes Mal, damit ich sie ja nie vergessen werde. Und dennoch verliere ich mit der Zeit immer wieder einen kleinen Teil meiner Geschichte. Ein kleines Detail, was unter geht. Ich specke den Inhalt meiner Geschichte ab, doch die Emotionen, die ich beim Erzählen zeige, nehmen zu. Ich habe ein trauriges Lächeln auf dem Gesicht und erinnere mich gern an Mosambik. Und es kommt nicht selten vor, da liege ich in meinem Traum wieder in meinem kleinen Zimmerchen, Aillen neben mir, wir lachen und eigentlich bin ich doch total genervt von ihr. Manchmal werde ich mitten im Traum wach, weil ich denke, es kommt jemand in der Nacht in unsere Stadtwohnung geplatzt und dann merke ich, dass es doch wieder nur die anderen Mädels waren. Ach, so einiges vermisse ich und dennoch ist es auch schön, hier zu sein. Ich habe wieder eine Aufgabe gefunden. So bin ich zufrieden mit meiner Studiengangswahl, engagiere mich auch weiterhin ehrenamtlich und möchte meine Leidenschaft zu schreiben in Zukunft mehr Raum geben. Beim Freiwilligenmagazin mitten.drin (www.freiwilligenmagazin.de) habe ich Menschen getroffen, mit denen ich mich schon nach kurzer Zeit wohl fühlte.
Ich freue mich auf viele weitere bereichernde Gespräche mit inspirierenden Gedanken. Ich bin neugierig auf verrückte Ideen, spontane Pläne und unbegreifliche Momente.
Ich habe mein Leben mal mehr und mal wieder weniger „im Griff“. Und manchmal macht es Spaß, aus der Reihe zu tanzen. Dann entfliehe ich der grauen Welt wieder und verkriech' mich in meiner Höhle aus Melancholie und Gefühlsduseleien. Gucke mir Filme und Dokumentationen übers Reisen an, lese Bücher über Menschen, die mit dem Fahrrad bis Shanghai fahren. Und wünschte mir, ich könnte das auch.
Ich weiß, ich kann das. Aber ich mache es nicht. Doch ab und an wird wieder aus der Reihe getanzt. Die Reihe, in der ich sonst gemeinsam mit meinem Ehrgeiz und meiner Disziplin anstehe. Vor uns wartet auch noch die Ungeduld, die Pünktlichkeit und die Ordnung. Diese drei sind mittlerweile nicht mehr all zu gute Freunde. Und dennoch holen sie mich ab und an wieder ein und erinnern mich daran, wie vernünftig ich doch sein kann. Doch dann kommt wieder die mosambikanische Melodie und fordert mich zum Tanzen auf....

Ich verwirre euch, und meine Gedanken sind vielleicht nicht nachvollziehbar. Doch ich will wieder schreiben und ich möchte euch nun nach einem halben Jahr auch wieder daran Teil haben lassen. Ich weiß nicht, in welche Richtung das hier gehen wird, doch das ist es doch, was es für euch so spannend machen sollte, mal wieder einen Blick auf diese Seite zu werfen.
Ich freue mich auf Kommentare, Gedanken oder einfach liebe Worte. Und wenn ihr einfach still lesen wollt, so dürft ihr das natürlich auch.


Ich werde wieder reisen – denn in zwei Wochen fliege ich wieder nach Hause.

Eure Anni :)