Von August 2014 bis Juli 2015 habe ich in Mosambik gelebt und gearbeitet. Auf diesen Seiten werde ich von einige Eindrücke und Erfahrungen von meinem Freiwilligendienst in Maputo, der Hauptstadt, berichten. Bitte bedenkt, dass lediglich meine persönliche Sicht auf die Dinge hier zu lesen sein wird und dies nicht zu verallgemeinern ist! Es freut mich, dass ihr hier her gefunden habt!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Monatsbericht Oktober.

Teil 1: Daheim bist du erst dann, wenn du unter der Dusche dein Lieblingslied laut mitsingst!

Hallo ihr Lieben,

da bin ich also wieder und melde mich zum obligatorischen Monatsabschlussbericht! Ich weiß gar nicht so recht, was ich erzählen soll, aber wie ihr wisst, finde ich immer etwas. Dann mal los:

Der dritte Monat hier in Mosambik ist gefühlsmäßig mein erster Monat zu Hause. Na klar, auch wenn ich noch nicht all das mache, was ich mir bis zu diesem Zeitpunkt vorgenommen habe (vor allem das Tanzen!), so habe ich trotzdem das Gefühl, hier endlich nicht mehr früher als geplant weg zu wollen! Woran das liegt? Ach, für manche Gefühle gibt es einfach keine Erklärungen.
Seit dem letzten Eintrag hatte ich einige schöne, entspannte und aufregende Tage. Gleich in der anschließenden Woche lief es im Projekt so gut, da jeden Tag irgend etwas anderes spontanes anstand und somit mal endlich etwas Abwechslung in den Alltag kam. Zum Beispiel habe ich mich einen Tag mit zwei der älteren Mädchen (Wanda und Rosa) daran gemacht, die Speisekammer mal ordentlich durchzuputzen. Dabei fand ich so einige Lebensmittel (was ALLES Spenden sind!), die man einfach keinem Waisenhaus spenden sollte. Ein paar nette Beispiele: EINE Flasche Knorr-Salatdressing oder eben die Senseo - Cappuccino – Pads. Letzteres ist so unsinnig, da natürlich kein Geld für die passende Kaffemaschine (die so oder so sinnlos wäre) da ist. An diesem Tag ist mir der Sinn von Spenden, die überall auf der Welt getätigt werden, richtig bewusst worden. Bei vielen Lebensmitteln wurde ich zudem gefragt, was das sei und wofür man es gebrauchen könnte. Am selben Tag ist zum Beispiel aber auch eine riesige Lieferung von portugiesischem Käse angekommen, wobei die liebe Tia Sandra der Meinung war, es könne auch ein Stück für Tia Anni abfallen. Es war wirklich so viel und leider ist die Kühlkette bis zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals unterbrochen worden, sodass es sich nur um Stunden handeln kann, bis der Käse anfängt zu schimmeln. Uns Freiwilligen hat er auch noch 2 Tage später geschmeckt – immerhin war es RICHTIGER Käse! An einem anderen Tag kam gegen 10:30 Uhr die Mutter von Tia Teresa im Projekt vorbei. Es stand Religionsunterricht auf dem Plan, woran neben ca. 15 der etwas älteren Mädchen auch ich teilgenommen habe. Ich freue mich jedes Mal, wenn mich jemand fragt, ob es ok sei, wenn derjenige auf portugiesisch sprechen und ich mittlerweile mit einem „Natürlich!“ antworten kann. Ich habe dem Sinn des Unterrichts gut folgen können und durfte sogar auch ab und an meine Meinung zu manchen Geboten sagen. Auch wenn ich keine religiöse Person bin, so merke ich doch, wie sehr und vor allem WARUM so viele Menschen gerade hier in Mosambik in Gott vertrauen und an ihn Glauben. Das Leben ist halt nicht immer leicht… Für keinen von uns.
Am darauf folgenden Wochenende stand auch mal wieder etwas anderes auf dem Plan, denn wir bekamen „Besuch“ aus Santa Isabel. Dort wohnen drei andere Freiwillige von zwei unterschiedlichen Organisationen zusammen in einem Waisenheim und leisten ihren Freiwilligendienst. Tineke hatte meinen Blog im Internet gefunden, mich angeschrieben und wir haben uns sofort gut verstanden! Nachdem wir dann noch festgestellt haben, dass wir in Deutschland so viele gemeinsame Freunde und Geschichten habe… :D Nun gut, die drei (Juli, Tineke und Antonius) sind also am Freitag Abend zu uns in die Stadtwohnung gekommen, wir waren Pizza essen und danach in der Associacao. Da man anschließend immer eine Party findet, ließen wir uns den restlichen Abend offen. Letztendlich saßen wir in der Baracca, in der wir bereits am zweiten Tag hier in Mosambik mit Hbonny (unser bis dahin schon zweites) Bier trinken waren – Mensch Leute, das ist ja schon 3 Monate her! Irgendwie waren wir alle recht fertig, weshalb das keine all zu lange Nacht war – dafür gab es umso mehr Schlaf und am morgen dann Körnerbrötchen mit meinem Käse aus dem Projekt und Naturjoghurt mit Bananen! Danach waren wir noch auf dem Kunstmarkt und wieder essen. Den Rest des Wochenendes habe ich ruhig zu Hause mit meiner Familie verbracht (auch nicht zuletzt, weil ich zu Hause einfach viel besser schlafen kann!), was sehr angenehm war. Die letzten Tage sind irgendwie auch nochmal wie im Flug vergangen: Montag und Dienstag ein entspanntes Arbeiten mit Tia Sandra, Mittwoch mit Inga und Anna in die Sommerchield-Klinik (für Inga, nicht für mich, auch wenn ich eigentlich auch mal zum Arzt gehen sollte…) und anschließend zu Emmi, um sie wieder in Mosambik zu begrüßen! Sie war für zwei Wochen in Finnland, keine weiteren Ausführungen, beendet das Jahr aber hier in Mosambik. Es war so schön, sie endlich wieder zu sehen! Ein kleinen Nebeneffekt hatte das ganze dann auch noch: Am Anfang des Monats wurde mir beim aufs MyLove klettern mein gesamtes Portemonnaie inklusive Visa-Karte geklaut. Die neue Karte hatten meine Eltern nach Finnland geschickt und Emmi schenkte mir nicht nur die Karte zu ihrer Ankunft, sondern auch die von mir schon so lang ersehnten DVD's meiner letzten Tanzgala mit dem Tanztheater Strausberg! Ab jetzt kann ich mich also immer, wenn mir danach ist, an die schöne Zeit mit euch erinnern oder einfach im Wohnzimmer mittanzen! Und ein paar Tränen dürfen auch fließen… Zu dem ganzen Stress mit der Visakarte kam dann auch noch ein weiterer Diebstahl: Mir wurde mein (wohl gesagt zweites) Handy aus der Hand geklaut. 3 Tage ging es ohne Smartphone, doch heute habe ich mir dann doch wieder ein neues, bzw. einfach wieder mein altes, gekauft. Ich muss ab sofort wohl doch leider vorsichtiger und vor allem misstrauischer gegenüber jeder Person sein, als ich es eigentlich je werden wollte. Traurig, aber der wohl einzige Weg, nicht allzu viel Geld hier zu lassen. Beinahe allen, denen ich diese Storys bereits erzählt habe, sagen Ähnliches: „Du wolltest du helfen – irgendjemanden hast du auf jeden Fall glücklich gemacht!“. Meine Gastmutter fügt belustigt folgendes an: „Jetzt kannst du ja wieder fliegen. Nächste Woche vielleicht?“. Das lasse ich lieber unkommentiert, denn so wohl wie im letzten Monat habe ich mich hier noch nie gefühlt – trotz der Diebereien.
Ich habe auch eine neue Nummer, wer die haben möchte, fragt am besten Mama und Papa oder mich selbst per Email.

Morgen steht auch schon wieder so einiges an, denn meine liebe Gledice wird „schon 31 Jahre alt“. Dafür plant Nercio eine Überraschung, wofür mein Zimmer vor gut zwei Stunden zu einem Bunker geheimer Getränke und Sonstigem umfunktioniert wurde. Mal sehen, was er so plant. Am Samstag werden wir dann Sandra verabschieden, die aufgrund von Visaproblemen bereits nach 3 anstatt geplanten 12 Monaten ihren Freiwilligendienst beenden muss. Doch dazu Anfang nächster Woche mehr – ich nehme mir fest vor, euch dann noch einmal zu schreiben!

Nun zum hoch aktuellen Thema: DIE WAHLERGEBNISSE STEHEN FEST!
Um 16:36 Uhr erhielten wir eine Email von der deutschen Botschaft, in der (ironisch formuliert!) der sofortige Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Vor allem im Bairro Machava und in der Stadt Beira sei es bereits zu Ausschreitungen gekommen und man solle Menschenansammlungen meiden. In genau diesem Augenblick klemmten Anna und ich im Chapa auf dem Weg nach Hause, nach Machava. Und ja, wir leben noch. Denn mehr, als eine Party in unserer Bar hier um die Ecke, habe ich bisher nichts mitbekommen. Allerdings sollen angeblich zum Beispiel im Bairro Choupal alle Geschäfte geschlossen haben. Auch mein Gastvater hatte schon beinahe Angst, seine Frau aus der Stadt von der Arbeit abzuholen. Mal sehen, ob wir morgen überhaupt arbeiten gehen können…
Sobald ich einen Link zu den konkreten Wahlergebnissen finde, werde ich ihn noch nachliefern. Wenn nicht, müsst ihr einfach mal selber danach im world wide web suchen.

Eine Kurzfassung: Filipe Jacinto Nyusi ist der neue Präsident Mosambiks und FRELIMO bleibt somit weitere 5 Jahre an der Macht.

Eine kurze unwichtige Nebeninfo (so etwas läuft zwischen den Ausschreitungsberichten und den Wahlergebnissen…): BOSCH Deutschland ist nun auch auf dem mosambikanischen Markt vertreten! Herzlichen Glückwunsch :)

Das war es für heute auch schon wieder, ganz so viel ist es also noch nicht.

Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße in die Heimat und eine fette Umarmung an alle, die eine haben möchten!


Eure Anni :)

Teil 2: Und eines Tages...

Hallo ihr Lieben,

hier nun also der versprochene Eintrag zu meinem mehr oder minder spannenden Wochenende, mit dem ich diesen Monatsbericht gern beenden möchte.

Am Freitag fuhr ich am Nachmittag in die Stadt, denn heute war nicht nur bei euch Halloween, sondern bei mir auch der 31. Geburtstag meiner Gastmutter. Ich war also in der Stadt, um ihr noch ein kleines Geschenk zu kaufen. Danach fuhr ich nach Hause, um Nercio bei der Vorbereitung der Überraschungsparty zu helfen. Um es kurz zu machen: Gegen 18:00 Uhr saßen Nercio und ich samt Nachbarn und Kinder im Durchgangs-Esszimmer-Flur im Dunkeln, der Tisch gedeckt mit einer riesigen Torte, wie es hier so üblich ist (vom Geschmack her die Beste, die ich je gegessen habe), Limonade und Mengen an Saft. Gledice betritt mit einer Cousine das Haus, der einzige Gast, den Nercio ihr erlaubt hat. Nach 10 Minuten warten macht sie die Tür zum Flur auf, Nercio macht das Licht an, alle fangen an zu singen – Gledice fällt fast der 50mt (1,25€) Kuchen aus der Hand, den ihr ihr Mann „erlaubt“ und sie aus der Stadt mitgebracht hat. Sie freut sich, lacht, umarmt ihre Überraschungsgäste, tanzt zum Gesang. Vovo Telma bindet ihr als Geschenk eine Capulana um. Nachdem wir fertig sind mit dem Singen „beschwert“ sie sich bei ihrem Mann, wie doof sie doch mit ihrem Bolinho (kleiner Kuchen) dasteht. Wir lachen, alle, und freuen uns, dass die Überraschung gelungen ist. Wieder werden Reden gehalten, erst Nercio, dann Gledice, Vovo Telma, Tia Lyria und ihr Mann, die kleine Rosinha und schließlich auch ich – das kenne ich ja schon. Wir stoßen mit Saft und Limonade an, Nercio schenkt ihr schon lang gewünschte Ballerinas von Puma, die sie bei weiteren Gesängen jeden unter die Nase reibt. Auch ich gebe ihr mein Geschenk, ein Perlenarmband, welchen sie den ganzen Abend trägt. Nach und nach kommen weitere Gäste, von denen sie nichts weiß. Immer mehr, und mehr. Alles nur Familie, und wie ich am nächsten Abend feststellen soll, ein SEHR kleiner Teil der Familie. Dennoch bestimmt ca. 30 Personen. Wir sitzen bis ungefähr 1 Uhr mal auf dem Hof, dann wieder in der Küche oder letztendlich im Wohnzimmer. Es gibt Reis, Pommes und Hühnchen – und natürlich den Kuchen! All das hat unsere tolle Tia Lousia ebenfalls heimlich hinter Gledice' Rücken den ganzen Tag über zubereitet. Es war schön, richtig schön, und dennoch war ich etwas traurig, den letzten Abend mit Sandra verpasst zu haben.
Am nächsten Morgen verließ ich gegen 11:00 Uhr das Haus, um zum Flughafen zu fahren. Heute sollte Sandra doch tatsächlich schon nach Hause fliegen, nach 3 anstatt wie geplant 12 Monaten. Einfach so. Und dann war sie weg. Jetzt fehlt jemand von uns. Und auch, wenn ich in den letzten Wochen nicht mehr allzu viel mit ihr zu tun hatte, wird mir allein ihre lässige Art, egal WESHALB, fehlen! Dieses Jahr stellt, wie wir untereinander immer wieder feststellen, mehr Herausforderungen, als man es sich je vorstellen konnte… Vielleicht fiel uns der Abschied deshalb auch so schwer.
Danach fuhren wir in die Stadt und aßen in unserem mittlerweile „Stammrestaurant“ Mittag. Für den Abend stand für mich mal wieder eine Familienfeier an, die in Zimpeto, einem anderen Vorort von Maputo, bei der Tante meiner Gastmutter stattfinden sollte. Sie feierte letztendlich an diesem Tag auch ihren 60. Geburtstag. Als ich gegen 17:30 Uhr dort ankam, wurde es in Maputo bereits dunkel. Der Hof, den ich vorher bereits einmal gesehen hatte, war nicht wieder zu erkennen. Überall riesige runde Tische, die von den Frauen der Familie eingedeckt wurden. Nachdem ich meine Sachen sicher verstaut hatte, half ich ihnen damit, Schleifen an die Plastikstühle zu binden, die Tische einzudecken und das riesige Buffet vorzubereiten. Gegen 19:30 Uhr trafen die ersten Gäste (neben der sowieso schon anwesend seienden riesigen Zahl an Familienmitgliedern) ein. Gegen 20:30 Uhr wurden dann die schon bekannten Reden gehalten – vom Sohn, der Tochter, der Tochter der Tochter, der Cousine des Sohnes,… Fast jeder erhob das Wort und ich war froh, es dieses Mal nicht auch tun zu müssen. Die Zeremonie des Buffet - Eröffnens finde ich allerdings immer wieder schön: Es gibt auf jeder Feier, egal, wie groß diese ist, eine riesige Kuchenvielfalt. Diese Kuchen werden dann zusammen mit dem Partner wie bei der Hochzeit angeschnitten, man „füttert“ sich gegenseitig und schiebt noch einen Schluck Champagner nach. Dazu singen alle Gäste, mal auf Portugiesisch, mal auf Changana. Die Gesänge sind jedes Mal aufs Neue wunderschön und ab und an kann man auch mal Gänsehaut bekommen. Es war wieder einmal eine tolle Zeremonie. Danach wurde das umfangreiche Buffet eröffnet, womit auch die Party so richtig beginnen konnte. Und wenn man denkt, dass nur die Jugend hier in Mosambik zu Partys ihre Hüften schwingt, so irrt man sich: Auch die sechzigjährige Tante stand des Öfteren auf der Tanzfläche und hat eine sehr gute Figur dabei gemacht. Es wurde recht kalt und so saß ich gegen 22:00 Uhr mit vielen Cousins, Cousinen und anderen Familienangehörigen in der Küche und tauschte mich ein weiteres Mal über das Leben in Mosambik und das in Deutschland aus. Leider ist es mir auch nach der fünften Familienfeier noch nicht möglich, alle Personen richtig zuzuordnen – auf der Feier waren insgesamt bestimmt um die 130 Gäste, davon 120, die zur Familie gehörten. Da hört dann auch mein Erinnerungsvermögen auf, und ich bin froh, wenn ich die Personen wieder erkenne, die ich schon fester in mein Herz geschlossen habe.
Da ich immer noch erkältet bin bzw. meine Erkältung ziemlich doll verschleppt habe, fiel ich gegen 1:00 Uhr ins Bett der Cousine, die mit im Haus wohnt. Wirklich schlafen konnte ich nicht, aber wie soll das auch gehen, wenn die eher schlechte Musikanlage den Bass in deine Ohren treibt. Gegen 4:30 Uhr am Morgen weckte mich Gledice mit den Worten, wir würden jetzt noch nach Hause fahren – Na gut. Und so fiel ich ein zweites mal gegen 6:00 Uhr in mein Bett und holte bis zum Nachmittag den benötigten Schlaf nach. Frühstück um 15:00 Uhr an einem Sonntag? Das ist schon ein kleines bisschen wie zu Hause!
Letztendlich war es das auch von meinem Sonntag, da wir drei (Aillen natürlich nicht) hundemüde, kaputt und einfach zu nichts mehr zu gebrauchen waren.
Und so begann mit dem heutigen Tag die erste Woche meines zweiten Viertels dieses Jahres. Ein komisches Gefühl, denn die Achterbahnfahrt hört nicht auf. Dennoch bin ich glücklich mit meiner Entscheidung, dieses Jahr zu wagen, auch wenn ich mittlerweile den Satz vieler Bekannter „Mensch, du bist ja mutig.“ viel besser verstehen kann. Es gehört Mut dazu, einen solchen Schritt zu wagen, das gibt auch Gledice zu, mit der ich gestern Abend noch über Abschied, Veränderungen und neue Lebensabschnitte geredet habe. Ich bin froh, dass ich mit Gledice, Nercio und Aillen eine Familie und mit den anderen Freiwilligen Freunde gefunden haben, die fast schon wie meine zweite Familie sind.

Eure Anni :)

PS (1): Heute sind es noch genau 50 Tage bis auch ich am Flughafen stehen darf – um meine Eltern endlich abzuholen! Die Reiseplanung beginnt!

PS (2): Ich denke, ihr dürft euch sehr auf den nächsten Eintrag freuen, denn nächste Woche gönnen wir uns mal endlich richtig Urlaub - und noch ein bisschen mehr.



Gledice betritt mit ihrem Bolinho den Raum - im Vordergrund die Torte.

Unschuldige Aillen? Sie konnte trotzdem nicht warten und hat den Bolinho angeknabbert.

Glückliche Gasteltern :)

Aillen, Gledice, Lyria mit Baby Lilli, Vovo Telma und der Mann von Lyria.

Kuchen anschneiden - wie bei der Hochzeit. (Gledice hatte die Hand oben, na wer weiß...)

Ohne Worte :D

Kuchen anschneiden bei der Tante - auch hier, wie bei der Hochzeit.

Reden halten, singen, tanzen - gute Laune!
Und noch mehr!

Prost!

Ich entwickle Tatendrang, mache langfristige, unheimlich langfristige, Pläne. Ich möchte mir das schönste Jahr machen, das nur möglich ist - auch wenn es, natürlich, Hochs und Tiefs geben wird.

Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein,oh Baby, werden wir alt seinund an all die Geschichten denken –die für immer unsere sind.
[Julia Engelmann - One Day Reckoning Song]

Sonntag, 19. Oktober 2014

Projekt, Fußball, Alltag und - die Wahlen!

Hallo ihr Lieben,

es ist schon wieder ein paar Tage her, als ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Zu aller erst und als Kurzfassung für die lese-faulen unter euch: Ich bin krank, mal wieder. Aber ansonsten geht es mir super gut!

Heute möchte ich euch nun endlich etwas ausführlicher zu meinem Projekt und somit meinem Tagesablauf berichten. Ich stehe jeden Morgen gegen 7:30Uhr, manchmal auch erst 8:00Uhr auf. Duschen, anziehen, Frühstücken, los. Wenn alles gut geht, bin ich kurz vor 9 Uhr in Liberdade, dort, wo meine Einsatzstelle vom Projekt REMAR liegt. Von der Paragem (Haltestelle) laufe ich nochmal zwischen 5 und 10 Minuten, je nachdem, wie groß die Müdigkeit noch ist. Gegen 9:00Uhr beginne ich dann meine Arbeit im Projekt. Als Anna und ich in den ersten Tagen schon um 8:00Uhr dort waren, wurden wir ganz verdutzt angeschaut – die Kinder seien ja noch gar nicht mit dem Putzen fertig und deshalb sollten wir doch lieber noch warten. Der Grund also, warum ich immer etwas mehr schlafen kann als andere Freiwillige. Die Kinder freuen sich immer riesig, wenn ich am Tor klopfe und auf den Schlüssel warte. Sobald die Tür dann aufgeht, trage ich ab und an schon einmal bis zu 3 Kinder gleichzeitig auf mir: Arme, Rücken, Beine. Nachdem sich die erste Euphorie gelegt hat, schaue ich mir die kleinsten an. Die „Babys“ haben oft noch ihr halbes Frühstück im Gesicht, weshalb es dann erst einmal WASCHEN heißt. Kami, Lucas, Lusinho und Gabriella leben mit ihren Müttern im Projekt, wohingegen Soninha und Life alleine hier wohnen. Sie sind zwischen einem und drei Jahren alt und ALLE so süß! Nachdem das Waschen geschafft ist, setze ich mich meist einfach irgendwo auf den Boden, brauche nur einmal in die Runde zu schauen und schwupps, schon sitzen sie, klettern auf mir, hangeln sich an mir herum. Manchmal muss ich dabei auch ganz schön Haare lassen, weil sie in der Hinsicht nicht immer so vorsichtig sind. Zu den restlichen Kindern, die am Vormittag im Haus sind: Zu den Babys kommen außerdem ca. 5-6 Jungen (die Namen, die ich kenne: Shitinho, Antonio, Anotinho, Jani (oder so ähnlich), Sabatinho). Sie sind alle zwischen 5 und 10 Jahren alt. Zudem leben natürlich viele Mädchen in diesem Haus, da es nun mal das Mädchenhaus ist. Entschuldigt, wenn ich noch nicht all ihre Namen kenne, aber hier mal eine kleine Auswahl: Anina, Selina, die Zwillinge (eine von ihnen heißt Medita), Admira (bis hier hin vielleicht alle zwischen 10 und 12 Jahren), Ana Paula (19 Jahre), Zinha (die Mutter von Gabriella, 15 Jahre), Zinha (auch ca 15 oder 16?!), Wanda (17 Jahre), Anita (Mutter von Lusinho, vielleicht um die 20?!), Celeste (Mutter von Lucas, wahrscheinlich auch um die 20 Jahre), Jessica (ca. 16 Jahre), Rosa (ca. 15 Jahre). Es sind einfach zu viele – also zum Namen merken. Darin bin ich hier nämlich unglaublich schlecht, wie ich jeden Tag erschreckend feststelle. Zu den genannten hüpfen immer mal noch 10 bis 15 Mädchen mehr hier herum. Mit den Kindern vom Nachmittag möchte ich erst gar nicht anfangen, da nach dem Mittagessen eine Horde von nochmals ca. 20 Kindern nach Hause kommt. Hoffentlich werde ich mit der Zeit noch alle Namen und dazugehörige Gesichter kennen! Weiter aber mit dem Tagesablauf: Zwischen 10:00 Uhr und 10:30 Uhr gibt es Lunch – meist eine Schüssel voll Reis-Chips-Ähnlichem, richtige Chips, einen Apfel oder Gebäck. Wie der Lunch ausfällt, hängt immer von den Spenden ab, die REMAR bekommt. Gab es aber zum Beispiel mal eine größere Spende von Chips oder sogar Kaubonbons, so wird das alles an einem Tag verteilt – aufteilen scheint hier nicht so „in“ zu sein, was ich sehr schade finde, da an manchen Tagen das Essen schon knapp wird. An einem Tag gab es zum Beispiel auch eine Spende von Chips und dazu gut 9,5kg portugiesischen Kuchen namens „Pasteis de Nata“. Anstatt für jedes Kind eines dieser leckeren Küchlein zu grillen, gab es erst einmal die Chips und anschließend wurde der gesamte Vorrat an Pasteis weggegrillt und vor allem nur unter den größeren, die sie zubereitet haben, aufgeteilt. Die Devise lautet anscheinend auch hier: Heute muss ich mit dem leben, was ich haben kann. Morgen ist ein neuer, anderer Tag. Nun gut, damit stimme ich nicht so ganz überein. Dennoch freue ich mich riesig über die immer mehr zunehmende Vielfalt beim Lunch, da es anfangs nur diesen chipsartigen Reis gab. Nach dem Lunch werden wieder Münde und Hände gewaschen und es geht auf in die zweite Runde kuscheln, spielen, Kinder durch die Gegend tragen, sich von der Müdigkeit der Babys mitreißen lassen oder alle 2 Minuten mit ihnen auf die Toilette gehen. Bei letzteren habe ich mich mit der Zeit an die Tatsachen gewöhnt, dass mindestens eine von den drei normalen Toiletten eigentlich immer kurz vorm Überlaufen ist, ich keinen Lappen zum sauber machen der Babys habe und auch nicht immer Seife zur Verfügung steht. Man kommt irgendwie mit allem klar, aber ohne Wasser würden sie sonst einfach ihre Hose hochziehen und weiter schmutzig herum laufen. Die Zeit bis zum Mittagessen kann sich manchmal ganz schön in die Länge ziehen, weshalb ich mir an manchen Tagen versuche, Kleinigkeiten auszudenken. Das Problem bei dessen Umsetzung ist nur, dass die Babys eigentlich noch nichts richtig mitmachen können, außer zu malen, und wenn ich mich mit den größeren hinsetzen und lesen oder rechnen möchte, so muss ich alle paar Minuten meine Arbeite für die kleinen und Großen Sorgen der Kinder unterbrechen: Streitereien, eine Mutter, die sich gerade nicht um ihr Kind kümmern möchte, das Bitten nach Wasser, Toilette oder der wie verrückt in der Gegend frei herumlaufende Hund Chester, der unser Haus „bewacht“ und sich mal wieder von seiner Leine befreien konnte. Zu ihm muss man Folgendes sagen: Er geht mir maximal bis zur Mitte der Waden, hat ein immer verklebtes Gesicht und wenn er versucht, zu bellen, hustet er eher mal und verschluckt sich am kläglichen Versuch. Ihr seht also, einen richtigen Plan zu erstellen, bringt leider kaum etwas, weshalb ich mich auch noch nicht zu allzu vielen Aktionen überreden konnte. Zur Zeit lerne ich fleißig Klatschspiele, portugiesische Kinderlieder oder darf lernen, wie man in Mosambik mit einer „Selfmade“-Gummihopse umgeht (Bonbonpapier weit auseinander gezogen und dann zusammen geknotet). Zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr gibt es dann Mittag, was so gut wie immer aus Chima und Fisch besteht. Aber auch hier gab es in letzter Zeit etwas mehr Abwechslung als anfangs: Reis, Nudeln, Lula (Tintenfisch), Feijoadas (Bohnen) oder ein anderer, besserer Fisch. Dennoch finde ich das Essen nicht so ansprechend und oft lehne ich dankend ab. Während die Kinder essen, laufe ich zwischen drinnen (Jungs und Mädchen) und draußen (Babys) hin und her und verteile Wasser oder helfe den Kleinen beim Essen. Das Mittag kann sich an einigen Tagen als echte Qual heraus stellen, wenn es entweder so gut schmeckt, dass die großen Jungs irgendwann raus gerannt kommen und den Kleinen das Essen wegnehmen oder es eben nicht schmeckt und sich manche Babys verweigern, überhaupt etwas zu essen. Sowieso landet bei einigen so einiges unterm Tisch und auf der Kleidung, was ich ihnen nicht unbedingt über nehmen kann, da sie nun einmal alle mit großen Löffeln essen und manche diese noch nicht beherrschen können. Nach dem Essen heißt es wieder waschen, Tische abwischen, Stühle zusammenstellen, den Essensraum wischen und anschließend vor allem die Babys ins Bett bringen. Damit bin ich meist spätestens 13:00 Uhr oder 13:30 Uhr fertig. Normalerweise würde mein Arbeitstag noch bis 15 Uhr weiter. Da in dieser Zeit aber alle Kinder schlafen, gehe ich meist nach dem Essen nach Hause, fahre in die Stadt oder gehe im Take Away etwas essen. Damit habe ich einen recht kurzen Arbeitstag, was ich mal mehr und mal weniger begrüße. Ich hoffe, dass sich das noch etwas ändern wird. In nächster Zeit möchte ich die Mädchen nach dem Mittagessen gern zur Schule begleiten, die sich gegen 12:00Uhr zu Fuß dorthin aufmachen. Bewegung und Arbeit – vielleicht ist das ein kleiner Schritt.
Generell gefällt mir meine Arbeit im Projekt aber immer besser, was nicht heißt, dass ich das Projekt an sich mittlerweile sonderlich mag. Mit mir zusammen gibt es nur eine weitere Tia, die sich um all die Kinder mehr oder weniger „kümmert“ (Das Kümmern ist leider stark von der Tia abhängig...). Es ist nicht unüblich, dass hier geschlagen wird, und auch unter den Kindern selbst hat sich eine ziemlich harte Hierarchie eingespielt. Hier ist wohl das Motto: Wie du mir, so ich dir. Oder: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Zudem sind auch meine eigentlichen Ansprechpersonen nicht wirklich erreichbar für mich und es gibt auch keine finanzielle Unterstützung, wenn ich zu, Beispiel mal Stifte kaufen möchte. Das gesamte Projekt REMAR wird hier in Mosambik von einem portugiesischen Ehepaar geleitet. Der Mann ist Pastor, die Frau singt zum Gottesdienst mit ihrer Tochter und anderen Angestellten und der Sohn kümmert sich um die Technik. REMAR umfasst hier in Maputo angeblich mehrere Zentren, von denen ich lediglich das Mädchenhaus in Liberdade und das Jungenhaus mit Kirche und Schule in Machava kenne. Neben diesen Häusern, in denen nicht nur Waisen sondern auch ehemalige Drogenabhängige leben, führt REMAR auch Bioläden und Secondhand-Geschäfte. Ein recht großes Projekt, in dem ich hier arbeite und bei dem man denken sollte, dass alles glatt und super organisiert abläuft. Leider kann ich aus meiner Erfahrung oft nur vom Gegenteil berichten. Das soll es mit dem „kleinen“ Einblick in mein Projekt gewesen sein. Wenn euch dennoch etwas fehlt, schreibt es mir doch einfach.

Nach dem Wochenende der Konfirmation, bei dem ich das letzte Mal stehen geblieben bin, ist doch noch einiges passiert. Entschuldigt, wenn es vielleicht etwas durcheinander sein könnte – ich sollte anfangen, Tagebuch zu schreiben...
Am Samstag, dem 11.10., spielten im Estadio da Machava, 10 Minuten Fußmarsch von meinem Zuhause entfernt, Cape Verde gegen Mosambik. Ein Fußballspiel? Na klar, hin da! Tatsächlich hat Mosambik 2:0 gewonnen, was auch ziemlich laut gefeiert wurde. Mit deutschem Fußball möchte ich es dennoch nicht vergleichen. Ich denke aber, hier sagen die Bilder mehr, die ich versuche, ganz zum Schluss hochzuladen. Nach dem Spiel waren wir noch kurz ein Bier trinken, da Emmi, die Finnin am nächsten Tag für 2 Wochen nach Hause fliegen sollte. Die anderen sind noch weiter gegangen, ich allerdings wegen Krankheit nach Hause. Am Sonntag habe ich mich ganz entspannt mit Inga im Garten der Verliebten getroffen, richtig viel gequatscht und einfach die Ruhe genossen. Das war soooo super schön und tat nach den ersten Tagen allein arbeiten ziemlich gut. Die nachfolgende Woche war eher so mittelmäßig spannend. Bis zum Mittag arbeiten, danach entweder noch in die Stadt oder nach Hause. Irgendwas gab es immer zu tun, auch wenn es ab und an nur Mittagsschlaf ist. Bis auf Mittwoch, aber über diesen besonderen Tag berichte ich in einem anderen Abschnitt dieses Eintrags.) Dieses Wochenende fing dann wieder richtig super an: Am Freitag trafen sich Anna, Inga, Lion, Christoffer und ich uns mit Freunden von uns an der Station Coca Cola (zu Fuß 10 Minuten von mir). Dort waren wir in einer Bar so gut essen, wie noch nie hier in Mosambik! Schweinefleisch, an dem man sich schon allein satt sehen konnte, Pommes und Salat! Zusammen mit einem Bier habe ich knapp über 3€ für alles bezahlt. Danach sind wir weiter nach Socimol gefahren, vielleicht 10 Minuten mit dem Chapa. Hier statteten wir uns noch mit Alkohol für den Abend aus und liefen dann zu einem der Jungs nach Hause. Ein entspannter Abend war das, der gegen 1:00Uhr nachts nochmals mit richtig viel, leckerem Fleisch gekrönt wurde. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir zwar schon nicht mehr ganz so gut, aber dennoch war ich fit. Gegen 5:00Uhr fiel ich ins Bett und schließ mehr oder weniger gut immerhin 3 Stunden. Aufgewacht bin ich dann allerdings ohne Stimme, was sich leider bis jetzt nicht gebessert hat. Da war der Wind wohl doch zu stark und Anni zu schwach. Seit langem gab es schon keine Woche mehr, in der ich mich so richtig gesund gefühlt habe. Generell spielt das Wetter hier zur Zeit etwas verrückt: Es sieht fast jeden Tag nach Regen aus, der nicht kommt, und die Temperaturen schwanken irgendwo zwischen zu Tode schwitzen und frieren. Ein Wetter, was mein Kreislauf vor allem letzte Woche sehr gefordert hat. Ich hoffe, dass meine Heiserkeit jetzt die Krönung ist und ich morgen hoffentlich wieder arbeiten kann. Ohne Stimme brauche ich bei den Rabauken nicht aufkreuzen...

Die Wahl

Wie einige es vielleicht doch schon mitbekommen haben, finden, bzw. fanden mittlerweile, dieses Jahr Wahlen in Mosambik statt. Dies geschieht in diesem Ausmaß alle 5 Jahre: Präsidentschafts-, Parlaments-und Regionalwahlen. Der bis vor Kurzem noch amtierende Präsident Armando Guebuza regiert mit seiner Partei FRELIMO (Frente da Libertação de Moçambique) bereits seit 2005, darf dieses Jahr laut Gesetzt jedoch nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Insgesamt stehen den Parteien 40 Tage Wahlkampf zur Verfügung, wobei 2 Tage vor dem Gang zur Urne jegliche Kampagnen eingestellt werden müssen – ob aus Sicherheitsgründen, damit die Stimmung nicht zu sehr aufgeheizt wird oder einfach, um den Freiwilligen im Land nochmal zwei ruhige Nächte zu schenken – wer weiß das schon. Seit dem 01.09.2014 herrschte in diesem Land hier sozusagen Ausnahmezustand, denn Wahlkampf muss man hier tatsächlich wortwörtlich nehmen: In der Nacht vom 31.08. zum 01.09. wurde vermutlich ganz Mosambik, oder zumindest ganz Maputo von oben bis unten mit Wahlplakaten beklebt. Überall sah man, vor allem in Maputo, das Symbol der Partei FRELIMO und das Gesicht des neuen zur Wahl stehenden Präsidentschaftskandidaten Filipe Jacinto Nyusi. Neben der FRELIMO gibt es zwei weitere Parteien, die für den Wahlkampf interessant sind: Die MDM (Movimento Democrático de Moçambique) sowie die RENAMO (Resistência Nacional de Moçambique), derzeit größte Oppositionspartei. Im Gegensatz zur FRELIMO sieht man in Maputo aber kaum Werbung der anderen Parteien. Viel mehr veranstaltete die so gut wie sichere Siegerpartei einen dermaßen penetranten Wahlkampf, den man kaum beschreiben kann. Allein der extra dafür entstandene Wahlsong ist ein „Meisterwerk“, wenn es um Sachen Wahlwerbung geht. Die portugiesischen Kinderlieder in meinem Projekt wurden in den letzten Wochen von diesem Lied abgelöst und werden wahrscheinlich noch zu lange in den Köpfen der Kleinen bleiben. Dazu kommen unzählige FRELIMO- und Nyusi-... : Tshirts, Capulana, Fahnen, Basecaps, Mützen, Hosen, Röcke, … ALLES, was das FRELIMO-Herz begehrt. Auch nach der Wahl wird deshalb noch einiges an diese Zeit erinnern. Am letzten Mittwoch war dann DER große Tag: Nach zwei Wahlkampf-Ruhetagen durften wir Freiwilligen ausschlafen, während Millionen von Mosambikanern stundenlang in unendlich langen Reihen darauf warteten, ihre Stimme mittels eines Fingerabdrucks abzugeben. Das Wahlergebniss, ich muss euch leider enttäuschen, steht allerdings bis heute nicht fest. Auch hier ist die Uhr wohl etwas stehen geblieben, und so kann es schon mal bis zu 10 Tagen dauern, eh die genauen Zahlen bekannt sind. Laut meinem Gastvater habe allerdings FRELIMO, wer hätte es anders erwartet, gewonnen und die RENAMO habe einen großen Abstand. Wer genaueres zu diesen beiden Parteien erfahren und die Geschichte Mosambiks etwas genauer verstehen möchte, sollte selbst am besten einmal recherchieren, da ich hier für keine Missverständnisse verantwortlich sein möchte.

Das soll es jetzt aber doch endlich gewesen sein und hiermit verspreche ich euch, meinen nächsten Beitrag entweder nicht so lange hinaus zu zögern oder einfach kürzer zu fassen!

Bilder gibt es mal wieder nach Internetsituation; ihr kennt das ja.

Bis zum nächsten Eintrag fühlt euch alle ganz lieb gedrückt. Dieser wird dann vermutlich mein Monatsabschlussbericht sein, dann ist bereits ¼ meines Jahres hier vorbei!


In diesem Sinne: Haltet die Ohren steif und genießt jeden Tag!

Eure Anni :)

Szene vor dem Spiel

Mocambique!

Die beiden Manschaften: Links Mocambique, rechts Capo Verde.

Ein Augenblick im Spiel.

Mittagessen im Projekt: Losinho und im Hintergrund Soninha - zwei meiner Sonnenscheinkinder :)

Bis jetzt das allerbeste und verhältnismäßig günstigste Essen!